
Beim Christopher Street Day in Stuttgart haben am Samstag (26. Juli) mehrere 100 000 Menschen für Vielfalt und Menschenrechte demonstriert und gefeiert. Unter dem Motto „Nie wieder still“ zogen 161 Gruppen vom Feuersee in die Innenstadt, so viele wie nie zuvor. Unter ihnen waren auch die OMAS GEGEN RECHTS.
Zehntausende säumten die Straßen, jubelten den unterschiedlichsten Formationen aus der queeren Community, Politik und Verwaltung, Wirtschaft, Sport, Medien und Unterhaltung zu. Nicht einmal die wiederholten Regengüsse während Parade und Kundgebung trübten die gute Laune. Eher die Absage der Stuttgarter CDU. Oberbürgermeister Frank Nopper und Bürgermeister Frank Mayer (beide CDU) fuhren deshalb auf dem Wagen des VfB Stuttgart mit. Der CSD sei keine Folklore-Veranstaltung, sondern „die lauteste Mahnung an eine Gesellschaft, die glaubt, es sei doch alles erreicht“, sagte VfB-Chef Alexander Wehrle, Schirmherr des CSD 2025. Die schwer erkämpften Rechte queerer Menschen müssten verteidigt werden. „Wir müssen alle laut bleiben und sichtbar bleiben.“
Bei der Kundgebung kritisierten Sprecher:innen auch Bundestagspräsidentin Julia Klöckner und Bundeskanzler Friedrich Merz. Die CDU-Politikerin hatte der queeren Gruppe in der Bundestagsverwaltung verboten, am CSD in Berlin teilzunehmen und untersagt, wie in den vergangenen Jahren auf dem Bundestag die Regenbogenfahne zu hissen. Merz hatte erklärt, der Bundestag sei kein Zirkuszelt. Angesichts des Rechtsrucks und zunehmender Gewalt gegen queere Menschen sei eine klare Haltung notwendig, sagte Betina Starzmann vom CSD-Verein in Stuttgart. Bei der Landtagswahl im März 2026 sei es wichtig, ein deutliches Zeichen für die Demokratie, Menschenrechte und Vielfalt zu setzen.





