
Zahlreiche Organisationen, darunter auch die OMAS GEGEN RECHTS, demonstrieren am Freitag, 5. September, in Tübingen gegen eine Diskussionsveranstaltung von Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer mit dem AfD-Spitzenkandidaten Markus Frohnmaier. Die Veranstalter der Proteste werfen Palmer vor, der AfD eine Bühne zu bieten, der ehemalige Grünen-Politiker hingegen will die als gesichert rechtsextremistisch eingestufte Partei entzaubern.
Bisher konnte die AfD in Tübingen nicht Fuß fassen. Bei der Bundestagswahl holte sie 6,8 Prozent, das ist weniger als in vergleichbaren Städten. Im Gemeinderat ist sie nicht vertreten. Als die AfD am 19. Juli erstmals eine Kundgebung in Tübingen veranstalten wollte, rief ein breites Bündnis von Initiativen und Parteien zu einer Gegendemonstration auf. Darauf bot die AfD Palmer an, auf ihre Veranstaltung zu verzichten, wenn er stattdessen mit ihr in einer Halle diskutiere. Palmer stimmte dem zu mit der Begründung, er wolle Schaden von der Stadtgesellschaft und dem örtlichen Handel abwenden. Viele kritisierten Palmers Entscheidung, Hunderte protestierten am 19. Juli für Demokratie, Menschenrechte und ein buntes Tübingen.
Was ist am 5. September geplant
Am 5. September dürften es Tausende werden, die gegen die Diskussion mit dem AfD-Spitzenkandidaten auf die Straße gehen. Um 17 Uhr beginnt die Kundgebung vor der Hermann-Hepper-Halle in Tübingen (Westbahnhofstraße 23), zu der das Bündnis gemeinsam und solidarisch gegen Rechts Reutlingen und Tübingen sowie eine Initiative aus dem Bündnis für Menschenrechte und Demokratie Tübingen aufrufen. Auf dem Marktplatz ist ab 19 Uhr ein Fest der OMAS GEGEN RECHTS geplant. Ab 20.30 Uhr geht es von dort mit einer Lichterkette zurück zur Halle, wo um 21 Uhr eine gemeinsame Abschlusskundgebung stattfindet. Zu dieser kommen auch die Teilnehmer*innen der Raddemo von Fridays for Future und Critical Mass, die um 17.30 Uhr am Haagtorplatz beginnt.